Gleich zu Beginn des neuen Jahres werden bei uns die beiden neuen Schützenkönige in Amt und Würden gesetzt. Das Königsschießen selbst hatte bereits an mehreren Terminen im Dezember stattgefunden. Den geeigneten Rahmen für die „Königskrönung“ bot wie immer der Schützenball, bei dem unser Sportleiter Fritz Heindl in einer Tanzpause die neuen Schützenkönige bekanntgab. 49 Schützinnen und Schützen, hatten sich mit dem Luftgewehr oder mit der Luftpistole am Königsschießen per Auflage-Disziplin beteiligt.
Im Gegensatz zu anderen Schießwettbewerben, bei denen in der Regel der beste Schütze gewinnt, wird der Böhmzwieseler Schützenkönig im Jugend- und im Erwachsenenbereich mittels eines vorgegebenen Teilers ermittelt. Entscheidend für den Sieg – und damit für den Titel des Schützenkönigs – war entsprechend nicht ein sogenannter „Null-Teiler“, also ein Einschuss in den absoluten Mittelpunkt der Schießscheibe.
Vielmehr war ausschlaggebend, wie viele tausendstel Millimeter der Schuss vom vorgegebenen Teiler entfernt war. Für die jugendlichen Schützen zog Rony Egger als Losfee aus fünf verschiedenen Möglichkeiten den 317,6-Teiler. Für die Erwachsenen gab Schriftführer Florian Duschl einen 111-Teiler vor.
Entsprechend spannend gestaltete sich die Bekanntgabe der neuen Würdenträger. Im vergangenen Jahr war Niklas Ascher Jugendkönig gewesen, in der Schützenklasse war es Manfred Barth. Letzterer durfte ein letztes Mal die Königskette umlegen, für den nicht anwesenden Jugendkönig brachte sein Bruder Benedikt die Kette.
Neue Jugendkönigin ist Lea Süß, die mit einem 331,4-Teiler nur 13,8 Punkte neben dem Wertungsteiler lag. Ebenfalls gut im Rennen war die Zweitplatzierte, Hannah Parockinger, mit einem 290-Teiler (Differenz: 27,6). Auf dem dritten Platz landete der Vorjahressieger Niklas Ascher mit einem 255,9-Teiler (Differenz: 61,7).
Wesentlich enger ging es bei den Erwachsenen her. Der neue Schützenkönig Franz Berger lag mit einem 106,9-Teiler lediglich um 4,1 Punkte neben der geforderten Zahl 111. Sehr knapp verfehlte auch Susanne Berger den Titel, weil sie mit einem 103,8-Teiler nur um 7,2 Punkte am „Ziel“ vorbeischoss. Auch die Drittplatzierte, Katrin Lengl, hatte eigentlich gute Chancen. Denn ihr 129,8-Teiler war nur 18,8 Punkte von der Vorgabe-Zahl entfernt.
Beide „Könige“ wurden dann mit den silberglänzenden Königsketten dekoriert, die sie nun ein Jahr lang „geliehen“ bekommen. Denn im nächsten Jahr sind sie wieder an die Nachfolger abzugeben – ein Verteidigen der Auszeichnung ist sehr unwahrscheinlich. Traditionell war schließlich der neue Schützenkönig aufgerufen, sich ein „Schützenliesl“ zu suchen und mit ihr den Ehrentanz zu absolvieren. Franz Berger holte deshalb seine Ehefrau Maria zum Tanz, zu dem die Musikkapelle „Gletscherfetzer“ die Polka „Schützenliesl“ spielte.