Vor vier Jahren hatte unser letztes Bürgerschießen, das in zweijährigem Turnus veranstaltet wird, stattgefunden. Denn im Jahr 2022 fiel das Event den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Mit 504 Starts wurde heuer das zweitbeste Teilnehmer-Ergebnis aller bisherigen Schießen erzielt. Und noch nie in der langjährigen Geschichte des Bürgerschießens hatte es ein Schütze geschafft, die Bürgerkönigswürde ein zweites Mal zu erringen – Andreas König ist es heuer gelungen.
An drei Tagen hatten Mitglieder oder auch Unterstützer von Vereinen der Umgebung, von unterschiedlichsten Gruppierungen und Stammtischen, aber auch Einzelpersonen Gelegenheit, mit dem Luftgewehr oder Großkaliber-Kurzwaffen möglichst gute Schießergebnisse zu erzielen. Kinder unter 12 Jahren durften zumindest mit dem Lichtgewehr schießen, das völlig ungefährlich ist.
Für die besten Schützinnen und Schützen hatten wir zahlreiche Sach- und Geldpreise bereitgestellt, für die Mannschaften gab es Pokale. Damit auch ungeübtere Teilnehmer eine reelle Chance auf einen Gewinn hatten, gab es entsprechende Regelungen: Schützen, die aktuell an Wettkämpfen beteiligt sind, waren von der Teilnahme ausgeschlossen, und die Hauptdisziplin lautete „Schießen mit dem Luftgewehr aufgelegt“, d.h. der Gewehrschaft durfte auf einem sogenannten Auflagebock abgestützt werden. Außerdem zählte für die Sachpreise und den Titel des Bürgerkönigs eine Blattl-Wertung. Dabei wird mittels der elektronischen Auswertung bei einzelnen Einschüssen der Abstand vom absoluten Mittelpunkt der Schießkarte ermittelt, der sogenannte Teiler. Für die Sachpreise wurden zwei Teiler zusammengezählt.
Die Platzierung bei den Mannschaften ergab sich aus dem Ergebnis der jeweils sechs besten Schützen. Jedes der 31 vollständigen Teams bekam bei der Siegerehrung einen Pokal, sechs weitere gingen allerdings leer aus, weil sie keine komplette Mannschaft bilden konnten.
Im Übrigen war es durchaus erlaubt, für mehrere Teams zu starten. Deshalb ist zu bedenken, dass 504 Starts nicht auch ebenso viele Teilnehmer bedeuten. Gezählt wurden 392 Starts mit dem Luftgewehr und 112 Starts mit der Großkaliber-Pistole. Wer mit seinem ersten Ergebnis nicht zufrieden war, konnte weitere Schießarten nachkaufen.
Einen Tag nach dem letzten Wettkampftag lud der Schützenverein zur Siegerehrung ein. Weil einen Tag vor dem Start des Bürgerschießens das Schützenvereins-Ehrenmitglied Gerhard Völtl verstorben war, wurde für ihn eine Gedenkminute eingelegt.
In seinem Grußwort hob Stadt- und Kreisrat Simon Stockinger als Schirmherr des Bürgerschießens hervor, dass der Böhmzwieseler Schützenverein auf sportlicher wie auch auf gesellschaftlicher Ebene in der Region nicht mehr wegzudenken sei. Das spiegele sich auch in der großartigen Teilnahme an diesem Schießwettbewerb wider.
Unser Schützenmeister Gerhard Lengl äußerte seine Freude über die zahlreichen Besucher des Schießens mit 31 Mannschaften. Dankesworte richtete Lengl an alle Pokal- und Sachpreisspender, ebenso an alle Vereinsmitglieder, die in der Anmeldung und in der Auswertung, als Standaufsichten oder bei der Bewirtung der Gäste mitgeholfen haben.
Höhepunkt der Siegerehrung war dann die Bekanntgabe des neuen Bürgerkönigs (der ebenfalls mit einem Blattlschuss ermittelt wurde). Dabei schaffte heuer Andreas König das „Kunststück“, den Titel ein zweites Mal (nach 2018) zu erringen. Denn sein 18,8 Teiler konnte von der „Konkurrenz“ nicht geschlagen werden. Deshalb bekam er vom Schirmherrn Simon Stockinger die Ehrenscheibe überreicht, auf die die Waldkirchner Künstlerin Reinhilde Schreiber die Böhmzwieseler Pfarrkirche gemalt hat. Bei der Scheibenübergabe machte der neue Bürgerkönig darauf aufmerksam, dass im Jahr 2010 auch seine Tochter Arabella den Titel gewonnen hat. Weil Andreas König am fleißigsten von allen Teilnehmern weitere Scheiben nachgekauft hatte, gab es für ihn zudem ein Extra-Präsent.